
Ruff Cycles „Lil Buddy“
Mit dem „kleinen Kumpel“ auf Zechentour
Schon bei der Lieferung des Spediteurs kam Vorfreude auf, die sich beim auspacken noch um einiges steigerte. Mit nur wenigen Handgriffen war das Bike zusammen geschraubt und sofort für den Einsatz bereit. So stand es nun zum ersten mal Live von mir, wo ich es doch nur von Bildern her kannte. Der einfach nur geschliffene und klar lackierte Stahlrahmen glänzte in der Sonne und passte sofort ins Bild des Ruhrgebiets aus Kohle und Stahl.
Nicht lange nachgedacht und ich befand mich schon auf der ersten Tour durch den Pott. Erstes Ziel und Ausgangspunkt war das Gußstahlwerk Bochumer Verein. Hier am Industrie Denkmal aus längst vergangener Zeit, wurde das Zweirad dann erstmal richtig in Szene gesetzt und von allen Seiten fotografiert. Man kann nicht leugnen, dass dieses Funbike, der große Bruder des in den Siebziger Jahren bekannten Bonanza Rads ist. Ausgestattet mit den neuesten Komponenten und einem kraftvollen Bosch Active Line Unterstützer. Der pendelt sich immer so um die 25 Stundenkilometer ein und mit etwas Beinkraft wird die erreichbare Geschwindigkeit noch um einiges höher. Der minimalistische Bordcomputer zeigt ausser der Geschwindigkeit noch Reichweite und Akkustatus an, aber das reicht vollkommen.
Rauf auf die wirklich bequeme Chopper Sitzbank und auf der alten Erzbahntrasse die Bochum mit Gelsenkirchen verbindet ,und nun ein Erlebnis-Radweg ist, nahezu kreuzungsfrei. Die ersten Meter über die vielen Brücken bis zur Halde Pluto vorbei an der Zeche Carolinenglück, waren schon einmal Fahrspass pur, bevor es zum ersten mal ins Gelände ging. Aufgrund des vorhandenen Motors ging es nicht nur schnell bergab sondern auch dank der zuschaltbaren Einheiten besonders im Turbo Modus fast genauso schnell bergauf.
Die 7 Gang Shimano Schaltung brauch fast überhaupt nicht in Anspruch genommen zu werden, da fast alles im höchsten Gang zu fahren ist und der geht „ ab wie Zäpfchen“ um das mal in meinen Worten auszudrücken. Das etwas höhere Gewicht und das klappern bei unebenen Untergrund stört nur minimal. Zurück auf der Erzbahntrasse und entlang des Zoos ging es zur Grimberger Sichel, einer äußerst interessanten Brückenkonstruktion über den Rhein-Herne Kanal in der 465 m Stahlseil verbaut wurden mit nur einem Pylon Träger.
Nun war ich auf dem Emscherweg in Richtung Essen unterwegs, immer das Wasser zu meiner Rechten. Am neuen Hafen Bismarck eine kleine Pause eingelegt, was zu Covid19 Zeiten keine gute Idee war. Sofort umringt von Schaulustigen die dem Bike huldigten und alles wissen wollten, machte ich mich ganz schnell wieder in die Pedalen zur Zeche Nordstern. Hier wurde kurzfristig noch eine kleine „Downhill“ Einheit mit ins Programm genommen und auch hier verhielt sich das „Lil Buddy“ tadellos und das Grinsen im Gesicht wurde immer breiter.
Am Abzweig Nordsternpark und auf dem Pfad der alten Bahnstrecken erreichte ich die Zeche und Kokerei Zollverein. Als Leuchtturm des Ruhrgebiets und UNESCO Weltkulturerbe auch ausserhalb der Region unter dem Pseudonym als „schönste Zeche der Welt“ bekannt. Hier wurde mein neuer Kumpel noch einmal ins richtige Bild gesetzt. Abschluss der über 70 km langen Ausfahrt, war die Himmelstreppe in Wattenscheid. Von hier oben, konnte die gesamte Strecke noch einmal in Ruhe begutachtet werden, und was erstaunlich war, der Akku zeigte immer noch 3/4 voll an.
Ruff Cycles hat da etwas auf die Räder gestellt, was seines gleichen sucht. Ich bin auf jeden Fall voll begeistert und dank des kleinen Ape Hanger Lenkers tut mir noch nicht einmal der Nacken weh. Wenn ich nochmal jung sein würde, bräuchte ich mir jetzt keinen Hundewelpen auszuleihen, an der Ruhr spazieren zu gehen um Mädels kennen zu lernen, nein ich würde mit dem e-bike „lil Buddy“ Abends durch das Bochumer Bermuda Dreieck fahren und könnte mich vor Frauen nicht retten.
http://www.ruff-cycles.com/lilbuddy/
Text & Fotos : Detlef Kampf
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