
Dauertest – Penzl Klappenauspuff
6100 Kilometer mit Bassbegleitung
Als ich letztes Jahr auf der Motorräder Dortmund die neue Klappenanlage von Penzl-Bikes live an einer Harley-Davidson Softail Fat Bob 114 hörte, war ich nicht nur vom Sound begeistert. Ich wollte das neue patentierte System auch über einen langen Zeitraum testen.
Meine Testphase endete letztes Jahr aus gesundheitlichen Gründen unerwartet schnell, doch in den von mir gefahrenen 1100 Kilometern konnte ich den wundervoll bassigen Sound der Klappenanlage genießen. Das patentierte System hat es aber auch technisch in sich.
V2-Speed-Kugelventil
Die elektronisch verstellbaren V2-Speed Auspuffanlagen sind mit einem patentiertem V2-Speed-Kugelventil ausgerüstet. Der Vorteil gegenüber anderen Systemen ist die optimale Drehmomententfaltung durch eine dynamische Ansteuerung der Auspuffventile sowie einer intelligenten, lernfähigen Software und einer Kugelventil-Aufhängung mit hochtemperaturbeständigem Achslager.
Diese komplette Neuentwicklung ist mit höchstem Qualitätsstandard in Deutschland erdacht und wird auch hier produziert. Mich hat vor allem das patentierte Kugelventil beeindruckt. Penzl-Bikes hat dadurch den ersten verstellbaren Auspuff ohne störende Auspuffklappe und deren Achse präsentieren können. Das Wegfallen der alten „Butterfly-Klappe“ kommt dem Abgasfluss zugute, indem es chaotische Verwirbelungen im Abgaskanal verhindert. Dadurch wird ein sauberer, gleichmäßiger Abgasstrom garantiert, der die Motorenleistung positiv beeinflusst und das Abstimmen desselben noch exakter macht. Außerdem verhindert die aerodynamische Form des V2-Speed-Kugelventils den sogenannten “Spoilereffekt”, der bei vielen herkömmlichen „Butterfly-Klappen“ ein nerviges Klappergeräusch hervorruft.
Auch außen hui
Doch genug der schnöden Techniketappe, die in diesem Fall sehr sinnig ist, da das erlebbare Soundsystem so ein technischer Leckerbissen ist. Wir Biker lieben aber nicht nur den Sound eines tollen Auspuffs, auch optisch muss er was hermachen. Der für die Softail Fat Bob entworfene Endtopf sieht meiner Meinung nach ästhetisch schön aus. Die Konstruktion des Auspuffsystems “V2-Speed” erlaubt kürzere Töpfe und den klassischen Anschlusskonus, der mit feinsten Nähten an die Hülle verschweißt wird.
Das Finish der Edelstahlanlagen erfolgt entweder durch eine galvanische, hochglänzende Hartverchromung, die eine spiegelglatte Vorpolitur voraussetzt oder als weiteres Highlight, die V2-Speed „Black Pearl“ Keramikbeschichtung. Diese Beschichtung wird nach zahlreichen Tests und in enger Zusammenarbeit mit einem deutschen Hersteller für Speziallacke exklusiv für Penzl-Bikes produziert, um den höchsten Ansprüchen gerecht zu werden. Die Testanlage hat genau diese Beschichtung. Auch sie wurde und wird auf Haltbarkeit geprüft.
Der für mich einspringende Dauertestfahrer hat bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich diesen Artikel schreibe, 5000 Kilometer durch alle Arten von Wetter zurück gelegt. Ich zitiere mal aus seinem Logbuch: „Ich bin nach wie vor super begeistert von dem Auspuff. Er könnte in der ganz offenen Stellung noch einen „Ticken“ lauter sein, aber ich will überhaupt nicht meckern. 5000 Kilometer bin ich schon gefahren seit März. Eigentlich war die Harley nur mein Schönwettermotorrad mit maximal 2000 Kilometer Jahresfahrleistung. Die Fat Bob macht mit diesem Auspuff aber so viel Spaß, dass ich schon zu zwei entfernteren Motorradtreffen mit ihr war und auch öfter in heftigen Regen kam. Jetzt steht sie grad wieder eingesaut in der Garage. Dem Auspuff macht das nichts, nach dem Waschen glänzt die Beschichtung wieder wie neu.“
Zwei Tester sind sich einig
Beim Austausch sowohl meiner Erfahrungen als auch die des Mittesters sind wir uns in fast allen Punkten einig, vor allem auch was das relaxte Cruisen mit diesem wundervoll bassigen Sound als Begleitung angeht. Das Relaxte ist einfach auch die Gewissheit immer legal mit dieser V2-Speed Auspuffanlage unterwegs zu sein. Selbst bei einer Tour nach Bayern blieb der Tester ruhig, seine Harley konnte nicht stillgelegt werden, da die Töpfe mit EU-Zulassung und dem entsprechenden Plastikkärtchen kommen. Die Rennleitung verlangte nach der ID, und schwupps zückte er die Legalität. Nach der Kontrolle konnte es dann zum Treffen gehen. Manch anderer Harleybiker hatte mit seiner Auspuffanlage Pech und musste ohne seine geliebte Maschine weiter. Wie auch immer, mir ist es einfach wichtig legal unterwegs zu sein. So kann ich das Konzert des Motors in Kombination mit den soundigen Töpfen wirklich entspannt genießen.
Das V2-Speed-System kann während der Fahrt mit dem am Lenker montierten Schalter bequem gesteuert werden. Der Schalter kann wahlweise links oder rechts montiert werden. Eine dezente LED-Beleuchtung signalisiert den eingelegten Modus. Ein perfektes Feature bietet der „City-Modus“ in dem die Ventilstellung mit wenigen Tastendrücken frei nach eigenem Geschmack programmiert werden kann. Um trotzdem die neuen Lärmvorschriften einzuhalten, regelt das V2-Speed-System jederzeit innerhalb der zulässigen Toleranzen und ist somit in jedem Modus legal.
Wechsel der Bikes
Da ich den Test aus oben genannten Gründen nicht komplett durchführen konnte, mussten die Endtöpfe nach den von mir gefahrenen 1100 Kilometern wieder demontiert und auf die Fat Bob des Ersatztesters montiert werden. Ist natürlich nicht so easy mal eben zu machen wie bei Slip-Ons ohne Elektronik. Die Fachwerkstatt braucht ein paar Stunden dafür, und das kostet einige Euronen mehr. Aber diese Wechselaktion hatte auch ihr Gutes, denn unterm Strich können wir nun zu unserem Dauertest noch hinzufügen, auch die Demontage und erneute Montage hat der Zuverlässigkeit der V2-Speed Auspuffanlage oder der Elektronik in keinster Weise geschadet. Nach dem Zwischenergebnis der insgesamt gefahrenen 6100 Kilometer der beiden Tester ist keinerlei Qualitätsverlust zu sehen. Alles funktioniert einwandfrei. Die Anlage hat nach etwa 900 Kilometern einen noch tieferen Klang bekommen. Je mehr Kilometer desto sonoriger klingt sie. Die V2-Speed Auspuffanlage von Penzl-Bikes bleibt weiter im Dauertest.
Infos www.penzl-bikes.de
Text: Regina S. Hartwig
Foto: Hartwig/Pressefotos
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