
Der Autodetektiv sucht weiter
Menschen – Motoren – Momente
Der Autodetektiv ist eine Fernsehsendung, die im Sommer bei VOX starten wird. Der Autodetektiv findet Autos und erzählt dabei Geschichten von Menschen. Andreas Kirsch , als „Wikinger“ der Motor-Szene hinlänglich bekannt, macht sich hier auf die Suche nach Autos, die Menschen einmal besessen haben und es nun bereuen, sie abgegeben zu haben. Er versucht, die Autos und Menschen nach Jahren der Trennung wieder zu vereinen. Sechs Folgen sind derzeit in Vorbereitung.
Wir von Garage Ink lieben alte Autos und finden die Idee so spannend, dass wir die Arbeit des Autodetektiven nun von Ausgabe zu Ausgabe begleiten werden. Kürzlich haben wir den „Wikinger“ im Road Stop Wuppertal getroffen und ihn gefragt, wie er eigentlich an seine Aufträge kommt. „Oft hätten wir es uns leichter vorgestellt“, erklärt Andreas mir bei einem lecker Bierchen. „Die Leute, die ihr Auto suchen, melden sich von selbst bei uns. Das ist der einfache Teil. Aber deren Autos waren ja meist schon beim Verkauf gebraucht oder gar alt. Wenn es Klassiker waren oder kultige Modelle, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie überhaupt noch existieren, relativ groß. Waren sie damals schon zu alt, angerostet oder hatten eine hohe Laufleistung, gibt es meist keine Chance mehr, sie zu finden. In jedem Fall benötigen wir ein paar Spuren. Ganz ohne Anhaltspunkte können auch wir nicht loslegen“
An der Recherche zu den Folgen arbeiten ein Redaktionsteam der Produktionsfirma und Andreas selbst. „Die Kollegen in der Redaktion sind extrem fleißig. Und im Laufe der letzten Monate quasi nebenbei selbst zu Auto-Fans geworden!“ lacht Andreas. „Auch wer anfangs nicht sooo viel mit alten Autos zu tun hatte, hört sich nun gern die Geschichten der Menschen zu den Autos an und erfährt dabei oft echte Herzensangelegenheiten.“
Die Menschen sind für das Thema wichtig. Sind sie es doch, die den Weg eines Autos begleiten, prägen und insgesamt überhaupt erst gestalten. Und die sind über ganz Deutschland, ja sogar ganz Europa verteilt. Der Autodetektiv arbeitet fast wie Interpol: „Unser ‚nördlichster’ Wagen steht wohl bei Stockholm, der ‚südlichste’ bei Venedig. Soweit wir wissen. Beide Recherchen sind aber noch nicht endgültig abgeschlossen.“
Bei der Recherche helfen Clubs, IGs, Social Media und das gute alte Telefon. „Es ist unglaublich, welchen Weg manche Autos genommen haben. Da sieht man „Werterhalt“ und Autokultur gleich mit viel umfassenderen Augen. Denn jedes noch bestehende Auto musste nicht durch ein neues ersetzt werden. Auch ne Form von Umweltschutz.“ Selbstverständlich gibt es auch die schwierigen Fälle. Bei denen eine Spur vorläufig endet, oder die Suche von vornherein schwierig ist, weil Zwischenstationen einfach nicht, oder noch nicht bekannt sind.
In dieser Ausgabe wollen wir euch einen Eindruck verschaffen, wie solche Geschichten aussehen können. Zum Zeitpunkt der Drucklegung waren alle Stories noch nicht durchrecherchiert, das heißt, die Standorte und aktuellen Besitzer der Fahrzeuge sind bislang unbekannt. Solltet ihr in der Gegend wohnen und kennt so ein Auto oder seinen Besitzer, dürft ihr euch gern melden. Die Kontaktdaten zum Autodetektiven und seinem Team haben wir im Kasten mit allen anderen wichtigen Infos aufgelistet. Doch jetzt mal zu den Detektiv-Aufträgen:
Sebastian, Lübeck, BMW 2002, Bj. 1975
Sebastians Vater starb anno 1999. Weil der ein großer Auto-Enthusiast war, blieben einige Autos im Nachlass. Sebastian war mit nur elf Jahren zu jung, um damit etwas anfangen zu können, die Garage musste geräumt werden. Die Mutter hatte keine Verwendung für die Autos. „Das ist bis heute so. Sie sagt aber, wenn ich gewusst hätte, wie du dich entwickelst, hätte ich die niemals verkauft!“.
Heute ist Sebastian komplett vom Benzin-Virus infiziert. Er besitzt neben einem echten alten DAF Variomatic unter anderem einen Heinkel-Roller und einen Ascona B, den er annähernd täglich fährt. Zudem ist er bei einer Versicherung beschäftigt, die sich auf den Schutz von Oldtimern spezialisiert hat. Der BMW erinnert ihn an seine Jugend und Kindheit. Einige Jahre lang hatte er bereits selbst nach ihm gesucht. Als er nun von unserem Format erfuhr, versorgte er uns sofort mit allen noch bekannten Infos und Fotos.
Die letzte Spur führt zu einem italienischen Ehepaar in Ludwigsburg. Der aktuelle Aufenthaltsort der beiden ist nicht bekannt. Ein späterer Umzug nach Italien mitsamt Auto scheint nach Auskunft eines ehemaligen Nachbarn derzeit wahrscheinlich.
Jens, Reutlingen, Volvo 965
Beim Neukauf eines anderen Autos gab Jens seinen geliebten Alles-Könner-Volvo in 2008 in Zahlung. Das Autohaus verkaufte den gut erhaltenen Kombi rasch weiter. So schnell, dass Jens ihn nicht mehr zurückkaufen konnte, als er bereits nach sehr kurzer Zeit feststellte, dass der Verkauf ein Fehler gewesen war. „Der Wagen war einfach genial. Erwar groß, komfortabel, ein Panzer. Wir hatten sooo viel damit unternommen und nie Probleme. Er wäre als Zweitwagen gut möglich gewesen.“
Auch Jens recherchierte noch eine Weile auf eigene Faust. Bis der Wagen bei ebay auftauchte. Auch hier kam er wieder zu spät, weil der Wagen bereits verkauft war, als Jens das Inserat las. Der damalige Verkäufer wollte Jens einen Kontakt zu dem neuen Besitzer zukommen lassen. Das geriet aber wohl in Vergessenheit. Der letzte Standort des Volvo war in 2015 der Raum um Balingen, vielleicht aber auch Frankfurt.
Holger, Köln, Opel Calibra 2.0 Turbo 4×4
Der Calibra war damals extrem gefragt und selten. Nicht nur die Zweiliter-Maschine mit dem Lader machte ihn interessant, sondern auch der super seltene Allrad-Antrieb für den Rallye-Einsatz. Der flache Opel war Holgers ganzer Stolz. Er schraubte mit Freunden gern und oft an dem Wagen. „Als ich den aus damals finanziellen Gründen verkaufen musste, ging es mir lange schlecht. Ich hab sehr an ihm gehangen. Aber die Reparatur eines Getriebeschadens war nicht mehr bezahlbar. Also musste er leider weg.“ Ein Sammler aus Schweden meldete sich nach dem Inserat bei ebay. „Der war begeistert, dass ich ein solches Auto verkaufen wollte. Ihm fehlte dieses Modell noch. Der kannte sich wirklich aus! Ich bin ziemlich sicher, dass er den Schaden ersetzt hat und es den Wagen heute noch gibt. Wenn das so ist, würde ich den gern noch mal fahren, solange ich kann!“ sagt Holger.
Denn für ihn hat die Sache einen Haken: Holger ist inzwischen an MS erkrankt und würde gern noch einmal wenigstens in dem Calibra herumfahren, bevor es ihm gesundheitlich nicht mehr möglich ist. Wer also nun einen Hakon Lindberg in der Nähe von Stockholm kennt, der einen oder gar mehrere Calibra besitzt, der darf sich gern bei uns melden. Wir haben ihn noch nicht gefunden.
Wichtig: wir gehen mit Hinweisen und persönlichen Daten sehr behutsam um. Diskretion und Datenschutz sind für uns von großer Bedeutung. Auch die oben genannten Fälle wurden erst nach Absprache mit den Beteiligten dargestellt.
Was könnt ihr tun?
Wenn euch jemand aus den geschilderten Fällen bekannt vorkommt, lasst es uns wissen. Wie in jeder Ermittlung sind auch wir auf Tipps und Hinweise angewiesen.
Als Suchende:
Sammelt bitte alle Infos, die uns bei der Suche helfen können. Namen des Käufers und ggf sein Wohnort, Kaufvertrag, Fahrzeugbrief-Kopie, TÜV-Bericht, Adresse eurer üblichen Werkstatt, Fotos mit Details und Kennzeichen, Notizen mit Besonderheiten und individuellen Merkmalen
Die besten Chancen haben Autos, die in eurem Besitz schon alt waren und die ihr in gutem Zustand weiterverkauft habt. Ganz besonders eure Geschichte dahinter interessiert ebenfalls. Warum wollt ihr den Wagen wiederfinden? Was verbindet euch damit? Ihr solltet bereit sein, im TV mitzumachen und ein bisschen von euch und eurem Auto zu erzählen.
Sendet eure Bewerbung mit einem Foto von euch, Fotos vom Auto und einer kurzen Geschichte, warum ihr euer Auto gern wiedersehen möchtet, bitte hierher.
Als Nachricht an: facebook.de/derautodetektiv , oder als Email an autodetektiv@benstarmedia.de oder derautodetektiv@gmx.de
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