AC Cobra 289
Das schnellste Straßenauto der Welt
Im Jahre 1961 fiel der Startschuss zum Cobra Bau durch Carroll Shelby. Die Verkaufszahlen der AC Ace, die bis dato durch die 1905 in England gegründete AC Company gebaut wurde, waren zu dieser Zeit rückläufig und Caroll Shelby schlug vor, einen amerikanischen V8 in das Ace Chassis einzubauen. Bereits ein Jahr später fuhr die erste Shelby Cobra mit einem 289er Ford V8 auf amerikanischen Straßen und im Jahre 1964 erreichte das LeMans-Coupe von AC auf der neugebauten M1-Autobahn einen neuen Geschwindigkeitsweltrekord von 183 mph, was knapp 300 km/h entspricht. Damit wurde sie ins Guinness-Buch der Rekorde als schnellstes Straßenauto der Welt eingetragen. Diesen Titel hielt sie lange Jahre.
Kein Wunder, dass André Tolba von diesem Fahrzeug fasziniert war. Für ihn waren englische Roadster und Hot Rods schon immer die Autos, die ihn am meisten angesprochen haben.
Und die 289 Cobra verbindet genau diese beiden Elemente. Zeitloses englisches Styling mit amerikanischer Muscle Car und Hotrodder Attitüde. Die später gebaute 427 Cobra hat dieses Flair seiner Meinung nach durch die breiten Reifen und damit verbundenen Kotflügelerweiterungen leider eingebüßt. Davon ab, war es ja auch die 289 Cobra, die die FIA Weltmeisterschaft 1965 für Shelby American gewonnen hat, da die 427er gar nicht homologiert wurde. Und die meisten Leute, die schon einmal eine 427 Cobra mit 7 Liter Sideoiler gefahren haben, sind von den Fahreigenschaften gar nicht so angetan.
Da ist die 289 Cobra vielleicht doch das ausgewogenere Auto, meinte sogar Carroll Shelby: „The Cobra is my personal favorite car. The original 289 Cobra is the car I respect the most. I like to drive the 289 better than the 427.“ Und so entschied sich André genau für diese 1964er Cobra 289 hier auf den Fotos mit ihrem 4,7-Liter-V8 Ford-Motor und der Original-Karosse vom Ac Ace aus England.
André Tolbas erstes eigenes Auto war ein Triumph Spitfire, quasi als erster Schritt in Richtung Cobra, denn für ihn war immer klar, die 289 Cobra ist der Holy Grail unter den Roadstern. Natürlich hat er sich im Laufe der Jahre auch diverse Fachbücher und Zeitschriften zugelegt – sein erstes Cobra Buch hat er sich bereits im Jahre 1992 gekauft. Hinzu kam, dass der Onkel eines Freundes damals eine ´63 Cobra besaß und da konnte er sich dann ebenfalls immer mal wieder Tipps und Inspirationen holen. Dieser Onkel hatte seine Cobra mal zur Restauration in England bei einem Cobra Fachmann und zwar zufälligerweise genau in dem Ort, in dem ein Teil der Familie von André Tolba lebt. André hat dann im Jahr 2004 ebenfalls in England sein Auto erstanden.
Übrigens ist er mit dem Vorbesitzer immer noch in Kontakt und schickt ihm von Zeit zu Zeit ein Update was das Auto betrifft, oder dieser schreibt ihm eine Mail und fragt nach. Vor etwa drei Jahren trafen sie sich sogar tatsächlich mal auf ein Pint in Windsor. Hier in Deutschland ist Tom Decker vom vanThom Speedshop der Mann seines Vertrauens. Er kümmert sich um die Sachen am Auto, die er nicht selber machen kann, wobei die normalen „Servicearbeiten“ wie Ölwechsel und kleinere Reparaturen natürlich von André selbst erledigt werden. Allerdings fehlt manchmal die Zeit, das Auto regelmäßig zu bewegen, denn André ist professioneller Musiker. Er spielt für Peter Kraus Gitarre und hat mit dem Adriano Batolba Trio auch noch ein eigenes Band-Projekt am Start. Doch in Zukunft würde André gern mal mit seiner Cobra das Stilfser Joch erklimmen, oder vielleicht mal nach Goodwood oder zu den Le Mans Classics fahren.
Impressionen
Text & Fotos: Glatzzo Photographie
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